Dienstag, 28. Februar 2012

Böse Drui...

... ja genau. Denn eigentlich bin ich kein großer Fan von diesen Kettendingern, aber was solls. Drui von http://koboldkerker.blogspot.com/ hat zurecht einen Award bekommen, und mich auch mit einem bedacht. Vielen Dank dafür, das freut mich wirklich.


Nun bin ich dran mit Award-Weitergeben. Da ich aber eigentlich fast nur ausländische Blogs lese, und die wenigen deutschen Werkelblogs schon fast alle den gleichen Award haben (die Welt ist klein), benenne ich nur einen: 
Silvia von ZeitenSprung (http://zeitensprung.blogspot.com/) Ihr Blog ist noch relativ jung, aber sie zeigt sehr viele schöne selbstgewebte Stöffchen. Ich habe ein Schultertuch von ihr, das ich hauptsächlich für mein Wikinger-Dasein verwendet und finde es einfach toll.

Hmm, und nun 10 (total geheime) Dinge über mich:
Ich kann Spinnen nicht leiden, und hab Alrik trotzdem zum Geburtstag eine Vogelspinne gekauft, die zu allem Übel auch noch in meinem Zimmer wohnt (solange das Chaos im Haus noch vorherrscht).
Ich habe einen Exotenberuf (Paläontologe), indem ich jedoch nicht arbeite (tja, warum wohl?)
Ich würde gerne an der Ostsee wohnen.
Ich befürchte, ich habe einen braunen Daumen, werde mich dieses Jahr aber trotzdem an einem Garten vergehen.
Sportmuffel
Aber trotzdem Langstreckenwanderer (am liebsten in Nordeuropa. Hoffentlich dieses Jahr wieder Irland)
Ich bin nicht in Deutschland geboren.
Ohne ein Buch verlasse ich morgens nicht das Haus.
Habe eine heimliche(?) Leidenschaft für Körbe (die stapeln sich mittlerweile bei uns)
Bin fast 30 und habe trotzdem keinen Führerschein (aber hoffentlich nicht mehr lange, dieses Jahr muss ich einfach...)

Montag, 20. Februar 2012

Die Trachtbestandteile der Frauenkleidung in Birka - Schlüssel


Nachdem hier immer noch Umzugskartons und Abdeckfolien die Wohnung beherrschen, geht’s heute weiter mit Trachtbestandteilen. Diesmal Schlüssel.
In Birka wurden insgesamt 143 Schlüssel gefunden, hauptsächlich in Frauengräbern, aber auch in Gräbern von Männern und Kindern. Der Schlüssel ist also nicht per se nur Bestandteil der Frauentracht.
Das Material ist hauptsächlich Eisen, das mehr als 6mal so häufig vorkommt wie Bronze. Im Vergleich: Auf Gotland dominieren Bronzeschlüssel.
Die Lage der Schlüssel in den Frauengräbern ist verschieden, meist jedoch wurden sie auf dem Körper gefunden. Mit Ausnahme von 2 Exemplaren lag kein Schlüssel oberhalb der Ovalfibeln (bei den Ausnahmen wurden die Schlüssel auf Kasten oberhalb des Kopfes gefunden). Schlüssel mit einer Kette daran wurden nicht gefunden, aber Reste von Ketten lagen in der Nähe von Schlüsseln. Auf Gotland sind Reste häufiger. Auf Reste von Eisenmessern finden sich häufig in der Nähe von Schlüsseln.
Arwidsson teilt die Birka-Schlüssel in 5 Typen ein, die auf der Form des Schlüsselbartes = Funktion beruhen, und unterteilt diese Typen noch einmal in Unterabteilungen. Ich werde hier nur grob die 5 Typen kurz vorstellen.

Typ 1: Rechteckiger Bart, Stift
Dieser Typ wurde ausschließlich in Frauengräbern (Ausnahme: 1 Kindergrab) gefunden, wobei Kammergräber am häufigsten waren
Quelle d. Abbildung: Birka II:3, Systematische Analysen der Gräberfunde


Typ 2: Rechteckiger Bart, Rohr
Ausschließlich Frauengräber (Ausnahme: 2 Kindergräber), in Kammer- und Sarggräbern am häufigsten
Quelle d. Abbildung: Birka II:3, Systematische Analysen der Gräberfunde


Typ 3: Rechteckiger Bart mit Loch
Funde in Frauen-, Männer- und Kindergräbern, auf alle 4 Grabformen verteilt
Quelle d. Abbildung: Birka II:3, Systematische Analysen der Gräberfunde


Typ 4: Bart mit zwei oder drei Zähnen
Funde in Frauen-, Männer- und Kindergräbern, auf alle 4 Grabformen verteilt

Typ 5: Schlüssel mit besonderem Bart
Quelle d. Abbildung: Birka II:3, Systematische Analysen der Gräberfunde


Daneben gibt es noch Schlüssel, denen der Bart fehlt, oder die keinem Typen zugeordnet werden können

Mein Schlüssel ist aus Grab 24b, ein Brandgrab, das keinem Geschlecht eindeutig zugeordnet werden kann und gehört zum Typ 1, C:2.
Quelle des Bildes: http://mis.historiska.se
Er ist eines der seltenen Exemplare, die vollständig aus Bronze sind, und vermutlich gegossen wurden.


Nachtrag: Ragnar Ormenwolf von den Rusvarg hat mir ein Foto geschickt, das er im Historischen Museum in Stockholm gemacht hat. Darunter befindet sich auch "mein" Schlüssel. Vielen Dank dafür!