Montag, 23. Mai 2011

Korbflecht-Wochenende

Alrik und ich waren am Wochenende zu Gast bei Sven und Fjørgyn auf dem Lande. Während die Jungs am Holz bearbeiten waren und an einem größeren Schwertkampftraining in Ilsfeld teilgenommen haben, haben Fjørgyn und ich Körbe geflochten.


Wir haben unbehandelte Weidenruten verwendet, die zuvor knapp 3 Wochen im Wasser lagen (und dementsprechend gerochen haben). 
Irgendwie hatte ich das Korbflechten einfacher in Erinnerung. Vor ein paar Jahren habe ich das mal bei einem VHS-Kurs gemacht, und es kam ein echt toller Korb heraus. Diesmal hatten wir nur ein Buch, das eher schlecht als recht die Sachen beschrieben hat. Wir (oder vielleicht besser ich) haben geflucht und gemeckert, aber am Ende kam doch was halbwegs Anständiges bei raus. Wir sind auf jeden Falls fürs nächste Mal gewappnet. Spaß hats gemacht, und ich/wir werden nicht das letzte Mal geflochten haben.

Das Rohmaterial


 Fertiger Boden und Staken. Man beachte unbedingt den hervorragenden Arbeitsuntergrund *g*
  

Mein Korb


 Fjørgyn´s Korb


Beide Meisterwerke *hust* und als Resteverwertung noch ein paar Mini-Zäune fürs Lager

Mittwoch, 11. Mai 2011

Museumsmarathon

Alrik und ich waren die letzten Tage unterwegs im hohen Norden, um ein wenig unseren Bildungsstand zu verbessern *g*
Angefangen haben wir in Haithabu. Wir waren das letzte Mal vor ca. 3 Jahren dort, also noch zu Zeiten der alten Ausstellung, die ich damals sehr überladen und ungeordnet fand, aber für einen Reenactor das richtige war, weil es einfach tausend Funde zu sehen gab.
Die neue Ausstellung hat nun endlich ein museumspädagogisches Konzept, es wurde viel mit modernen Ausstellungsvitrinen gearbeitet, und die Lichtsetzungen und -akzente haben mir gut gefallen. 



Insgesamt sind momentan weniger Stücke ausgestellt, aber dafür akzentuierter. 
Was mir (wie so vielen) absolut gefehlt hat waren die Textilfunde (es war nur das Stück, das als Maske interpretiert wird zu sehen) und die Schuhe. Da gibt es in Haithabu so viel davon, und gezeigt werden nur Schmuck und Waffen? Dooof.
Auch doof waren die lebensgroßen Fotografien irgendwelcher als Wiki verkleideten Personen, weil die teilweise echte Anfängerfehler beinhalteten (Trägerrock ohne Fibeln, Fantasy-Gürteltaschen usw.) Irgendwie bin ich anspruchsvoll und erwarte mir von einem Museum mehr.

Danach haben wir natürlich einen kurzen Abstecher ins Freilichtmuseum gemacht. Hier nichts neues, außer gutem Wetter. 

Am nächsten Tag gings weiter nach Ribe ins VikingCenter. Was soll ich sagen? Ich/Wir sind restlos begeistert. Das Freilichtgelände ist riesig, und die Häuser sind mit einer unglaublichen Liebe zum Detail erbaut und eingerichtet worden. Die Häuser sind vom Typ her anders als die Haithabu Häuser, aber ganz ehrlich? Haithabu steht ziemlich blass neben Ribe.
Besonders schön finde ich, dass man alle Häuse komplett begehen kann, ohne lästiges Absperrband wie in Haithabu. Man kann sich hinsetzten und Sachen einfach mal in die Hand nehmen. Das nenne ich ein besucherorientiertes Museum. 







Auch toll, dass im Dorf Tiere wie Kühe, Pferde, Schafe und Greifvögel gehalten werden. Trägt sehr zur Atmosphäre des Dorfes bei.
Das Wikingermuseum in Ribe direkt haben wir uns auch angesehen, allerdings ist die dortige Ausstellung fast 20 Jahre alt, also nicht wirklich was neues entdeckt oder gesehen. Trotzdem interessant.

Der Abschluss des Ganzen war der Besuch im Bork Vikingehavn. Ebenfalls ein Freilichtmuseum mit ein paar Häusern und (das Besondere) einem Hafen mit Wikingerschiffen.


Leider waren einige Häuser aufgrund von Umbau geschlossen, aber man merkt, dass das Museum expandiert. Zwei neue Gebäude im Stil von Haithabu werden gerade gebaut.

Alles in allem haben wir viele neue und tolle Eindrücke gewonnen, die Liste der To-Do Dinge hat sich um ein vielfaches erweitert, und es sind neue Ideen für Lager 2012 entstanden.